Vom 20. – 22. Januar 2022 fand in Basel die synodale Versammlung unseres Bistums statt. Von unserem Team konnten wir zu dritt daran teilnehmen und mitwirken. Synodalität heisst, gemeinsam einen Weg zu gehen. Dies war denn auch gleichzeitig Methode und Ziel der Versammlung. Drei wichtige Ergebnisse aus meiner Sicht.

Im Dialog haben die rund 85 Teilnehmenden die Ergebnisse der Umfrage von www.wir-sind-ohr.ch diskutiert und daraus konkrete Anliegen an die weltweite Synode 2023 formuliert. Mit ein Ziel war, eine solche synodale Kultur stärker in der Kirche zur Geltung zu bringen. Die Tagung war als Prozess angelegt, mit der nötigen Offenheit für die Ergebnisse. Die Gesprächskultur an der Tagung habe ich als sehr gut und respektvoll erlebt. Die Teilnehmenden haben einander wirklich zugehört.

Einmal mehr wurde deutlich, wie gross der Handlungsbedarf in einigen «Dauerbrenner-Themen» ist: Ausschluss von Frauen vom Weihesakrament, Ausschluss von LGBTQI*-Menschen, veraltete Sexualmoral, unverständliche Sprache. Reformstau, der seit Jahrzehnten angemahnt wird, in dem es aber kaum Bewegung gibt. Das frustriert viele und lässt manche resignieren.

Positiv überrascht hat mich, wie häufig die Begriffe «Partizipation» und «Teilhabe» genannt wurden. In fünf von zehn Themenfeldern aus der Umfrage wurde gefordert, dass die Partizipation auf allen kirchlichen Ebenen gestärkt werden müsse. Kirche müsse eine «partizipative Kultur» leben. Nicht von ungefähr wurde auch mehr Transparenz in Entscheidungsprozessen gefordert. Weiterbildung von Mitarbeitenden und Freiwilligen zu Partizipation und Leitung sei notwendig, aber auch strukturelle Veränderungen, so dass gerade auch Freiwillige verbindlich an Entscheidungsprozessen mitwirken können.

Partizipation und prozessartiges Arbeitenin der Jugendarbeit ist dies schon seit Jahrzehnten selbstverständlich und gehört zu den grundlegenden Arbeitsprinzipien. Den synodalen Prozess sehe ich deshalb auch als Rückenwind für «unsere» Art zu arbeiten. Und: Jugendarbeitende können aus ihrer Erfahrung mit Partizipation und Prozessen einen wichtigen Beitrag an die Weiterentwicklung von Kirche leisten. Damit müssen wir nicht warten, bis die Synode in Rom dazu etwas beschlossen hat. Wir können heute in unseren Pfarreien und Kirchgemeinden damit beginnen!